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    Türchen zum 17. Dezember 1918

    Annen – Frauenversammlung
    Das Interesse der Frauen für die politischen Ereignisse und namentlich für die kommenden Wahlen zur Nationalversammlung ist ganz erfreulich im Wachsen, das zeigte die Frauenversammlung, die Sonntag nachmittag im Lokale Kaleske stattfand und in der Stadtverordneter Bredenbeck (Dortmund) einen Vortrag hielt über die Aufgaben der Frauen bei den kommenden Wahlen. Mit gespannter Aufmerksamkeit folgten sie seinen Ausführungen und spendeten lebhaften Beifall.“

    Anmerkung: Zur Versammlung hatte die SPD eingeladen und bei dem erwähnten Dortmunder Stadtverordneten handelte es sich um den Sozialdemokraten Anton Bredenbeck. Mit den Verordnungen des Rats der Volksbeauftragten führte Deutschland am 12. November 1918 endlich das Frauenwahlrecht ein und senkte das Wahlalter von 25 auf 20 Jahre. Am 30. November trat das neue Reichswahlgesetz in Kraft. Somit konnten Frauen am 19. Januar 1919 zu den Wahlen zur Nationalversammlung erstmals wählen und gewählt werden. Nach den Wittener Stadtverordnetenwahlen im März 1919 waren mit vier gewählten Frauen zehn Prozent der politischen Vertretung weiblichen Geschlechts. Derzeit beträgt der Anteil von Frauen im Rat der Stadt Witten mit 19 Ratsfrauen knapp dreißig Prozent.

    Quelle: Stadtarchiv Witten, Annener Zeitung vom 17.12.1918; Stadtarchiv Witten, Auswertung v. Akten zu den Wahlen 1919; Stadt Witten, aktuelle Auskunft Referat Bürgermeister.
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    Foto: J. Fruck

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