In der Reihe „Wittener Hefte zur Stadtgeschichte“ hat Ralph Klein ein neues Buch veröffentlicht mit dem Titel: Nicht mehr Krieg, noch kein Frieden. Kriegsende, Befreiung und frühe Nachkriegszeit in Witten. Für seine Forschungen nutzte der Autor u. a. auch Quellen aus dem Stadtarchiv Witten wie Verwaltungsberichte, historische Tageszeitungen und Personenstandsunterlagen. Die Publikation ist seit dem 9. Mai 2020 im Buchhandel erhältlich und im Stadtarchiv Witten einsehbar.
Aus dem Kappentext
Am 8. Mai 2020 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 75. Mal. Immer wieder erzählten die Wittener_innen von Nationalsozialismus und Krieg. Was sie erzählten und hervorhoben, prägte die öffentliche Erinnerung genauso wie das, was sie verschwiegen. Dafür gibt es im Text viele Beispiele: das Scharmützel im Elbschebachtal, die „Dürener Bluttat“, die Rettung der Ruhrbrücke, plündernde Zwangsarbeiter. Die große Mehrheit der Wittener Stadtgesellschaft inszenierte sich in diesen Geschichten als Opfer: als Opfer der Nazis, des Krieges, des Hungers. Diese Ausgabe der „Wittener Hefte für Stadtgeschichte“ beschreibt die wichtigsten Ereignisse von der Endphase des Krieges bis in die unmittelbare Nachkriegszeit. Soweit wie möglich wird die Perspektive derjenigen eingenommen, die aus der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft ausgeschlossen wurden, z. B. Zwangsarbeitende und Deserteure. Aus ihrer Perspektive war das Kriegsende keine Katastrophe, kein Zusammenbruch und keine Niederlage, sondern eine Befreiung. Am Beispiel der „Dürener Bluttat“ wird skizziert, wie in den Nachkriegs-Erzählungen Stereotype geschaffen und Schuldabwehr organisiert wurden.
Bibliografische Hinweise
Klein, Ralph
Nicht mehr Krieg, noch kein Frieden. Kriegsende, Befreiung und frühe Nachkriegszeit in Witten.
Wittener Hefte für Stadtgeschichte
1. Auflage, 2020, Verlag De Noantri, Bremen/Wuppertal
ISBN ist 978-3-943643-20-6, 99 Seiten, 9 Abbildungen, Preis 7,50 Euro.
Aus dem Inhalt
1. Einleitung
2. Der Krieg kommt nach Hause
3. „Der Volkssturm ruft! Die Grenze brennt!“
4. „Battle oft he Ruhr“
5. Radikalisierung der Repression
6. Der Kampf ist zu Ende
7. Die Rettung der Ruhrbrücke
8. Die Zahl der Toten
9. Requirierung von Lebensmitteln, Rache und Lohnausgleich
10. Die „Dürener Bluttat“
10.1 Die Nacht vom 25. Auf den 26. Juni 1945
10.2. Tatmotive
11. Fazit
Quellen- und Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Bildnachweis: Sonntags auf der Hauptstraße um 1946, Foto: Wüstenfeld, Quelle: Stadtarchiv, Fotosammlung, Repro J. Fruck