Vom Auf- und Abstieg: Alexander Chekmenev - Clemens Botho Goldbach - Olaf Metzel
    5. Mai - 16. September 2018

    Das Märkische Museum Witten widmet sich in der Ausstellung „Vom Auf- und Abstieg“ den Anfängen des Kohleabbaus im Ruhrgebiet sowie den gesellschaftlichen Veränderungen, die mit dem Bergbau einhergingen. Mit der Sage über den Schweinehirten, der im Wittener „Muttental“ ein Feuer gegen die Kälte anzündete und so die Steinkohle und deren Nutzen entdeckte, beginnt die Kunde vom Bergbau im Ruhrgebiet. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert und den kathedralenartigen Fabrikanlagen, die bis in die 1970er-Jahre betrieben wurden, entstanden auch die Klischees vom Ruhrgebiets-„Kumpel“ und seinem stereotypen Leben.

    Die Skulpturen und Installationen des Künstlers Olaf Metzel (geb. 1952) greifen den Alltag und die sozialen Probleme der Region auf. Das Ruhrgebiet ist eine Region, in der durch die Industrie auch unterschiedlichste Kulturen auf engstem Raum zusammentreffen. Die Wohnungsbauproblematiken und die interkulturellen Differenzen spiegeln sich in seinen Arbeiten wider und werden kritisch beleuchtet.

    Der junge Düsseldorfer Künstler Clemens Botho Goldbach (geb. 1979) holt die unterirdische Stollenarchitektur in den Ausstellungsraum. In intensiver Recherche hat er sich mit dem Bergbau und seinen für den Laien unsichtbaren Konstruktionen auseinandergesetzt. Unzählige Kilometer von Abbaustollen, Luftschächten, Material- und Zufahrtswegen durchziehen das Ruhrgebiet unter der Erdoberfläche. Die Ästhetik der dort vorhandenen Architektur und Industriemechanik wird in seiner Wittener Installation sichtbar.

    Zudem wird in der Ausstellung eine zeitliche und geografische Brücke vom historischen und gegenwärtigen Ruhrgebiet ins globale Geschehen geschlagen. In vielen ehemaligen Kohleabbaugebieten erfolgte aufgrund des Wegfalls von Arbeit und Wohlstand ein Wandel, der teilweise in Armut und Orientierungslosigkeit mündete. Der ukrainische Fotograf Alexander Chekmenev (geb. 1969) hat das Leben der Menschen in der Donbass-Region (Ukraine) dokumentiert. Auf beeindruckende und berührende Weise gibt er die drastische Härte der Arbeits- und Lebensumstände der dortigen Kohlearbeiter wieder.

     

      Kunst & Kohle

      17 RuhrKunstMuseen nehmen das Ende der Steinkohleförderung zum Anlass für das größte städteübergreifende Ausstellungsprojekt, das je zu diesem Thema umgesetzt wurde. In 13 Städten der Metropole Ruhr werden von Mai bis September 2018 zeitgleich künstlerische Positionen gezeigt, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema „Kohle“ auseinandersetzen – wiederkehrende inhaltliche und formale Elemente der Kunstwerke sollen die Ausstellungsorte zu einem großen Ganzen verbinden.

      Mit dem Kohleausstieg endet 2018 in Deutschland mehr als ein bedeutender Industriezweig: Das Kapitel einer über 150 Jahre andauernden Geschichte schließt, die insbesondere das Gesicht des Ruhrgebiets, das Selbstverständnis seiner Bewohner und die Entstehung seiner einmaligen Kunst- und Kulturlandschaft bestimmt hat. Die mit dem Bergbau verbundenen Facetten der Region – die von der Industrie geprägte Landschaft, die harte körperliche Arbeit unter Tage, das Material Kohle an sich, der unprätentiöse und solidarische Menschenschlag, der Strukturwandel – inspirieren und faszinieren Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt seit jeher. Vor diesem Hintergrund führen die RuhrKunstMuseen zum Ende der Steinkohleförderung künstlerische Positionen unter dem Ausstellungstitel „Kunst & Kohle“ zusammen, die sich sowohl retrospektiv als auch perspektivisch der Frage nach der kulturellen Dimension dieses Einschnitts widmen.

       

      Beteiligte Museen

      Kunstmuseum Bochum - Kunstsammlungen der RUB / Museum unter Tage in Bochum - Josef Albers Museum Quadrat Bottrop -  Museum Ostwall im Dortmunder U - Museum DKM, Duisburg - Lehmbruck Museum, Duisburg - MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg - Museum Folkwang Essen - Kunstmuseum Gelsenkirchen - Emschertal-Museum Herne - Flottmann-Hallen Herne - Skulpturenmuseum Glaskasten Marl -  Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr - LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen - Kunsthalle Recklinghausen - Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna - Märkisches Museum Witten

       

      Dank der großzügigen Unterstützung der RAG-Stiftung, der Brost-Stiftung, des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Kunststiftung NRW wird dieses Ausstellungsprojekt der RuhrKunstMuseen realisierbar. Abgerundet wird es durch ein umfangreiches Vermittlungsprogramm und Begleitveranstaltungen, die den Stellenwert des Bergbaus auch in der Musik, dem Film, dem Theater und der Literatur verdeutlichen.

      Ausstellungansichten

      • Ausstellungsansicht "Vom Auf- und Abstieg" mit einer Arbeit von Olaf Metzel

      • Ausstellungsansicht "Vom Auf- und Abstieg" mit Arbeiten von Alexander Chekmenev

      • Ausstellungsansicht "Vom Auf- und Abstieg" mit Arbeiten von Clemens Botho Goldbach

      • Ausstellungsansicht "Vom Auf- und Abstieg" mit einer Arbeit von Olaf Metzel

      • Ausstellungsansicht "Vom Auf- und Abstieg" mit einer Arbeit von Clemens Botho Goldbach

      • Ausstellungsansicht "Vom Auf- und Abstieg" mit Arbeiten von Alexander Chekmenev

        Projekförderer

          Ein Projekt der