konkret! Form- und Farbbeziehungen in Fläche und Raum
    16. September 2017 - 14. Januar 2018

    In der Ausstellung „konkret! Form- und Farbbeziehungen in Fläche und Raum“ widmet sich das Märkische Museum Witten der konkreten Kunst der Gegenwart und setzt diese in Verbindung zu ausgewählten historischen Positionen der 1960er- bis 1980er-Jahre.

    Parallel zur informellen, gestischen Malerei entwickelte sich in Deutschland ab den späten 1950er Jahren die durch eine konkreten-konstruktive Formensprache geprägte Kunst: Einige ihrer signifikantesten Kennzeichen sind der Bezug auf mathematische und geometrische Strukturen und eine äußerst reduzierte Formensprache. In der Regel sind die plastischen Arbeiten durch geometrische und stereometrische Körper gekennzeichnet und die Malerei durch höchste Ausdrucksreduktion und die Konzentration auf wenige oder gar monochrome Farbflächen, anhand derer die Wirkmacht von „Farbe als Material“, in der sich visuelle Erfahrung vollzieht, erfahrbar wird. Sowohl Plastik wie auch Malerei verbinden hier häufig das gemeinsame Interesse an grundlegenden Fragen des Raumes, des Ortes der Kunst sowie der Leinwand oder der Fläche als zweidimensionalem Bildträger. Linie, Fläche, Form, Farbe, Rhythmus, usw. werden zu den Akteuren im Kunstwerk und Ausdruck des menschlichen Denkens. Das, was zu sehen ist, ist konkret gemeint, und weißt nicht stellvertretend auf etwas anderes hinaus.

      Die Ausstellung im Märkischen Museum Witten richtet einen Blick auf aktuelle Positionen der Konkreten Kunst und setzt sie in Beziehung zu Künstlern der Nachkriegszeit, die diese Kunstrichtung maßgeblich geprägt haben. Im Zusammenspiel zwischen Malerei, Grafik, Plastik und Rauminstallation werden die Besonderheiten und auch die Gemeinsamkeiten der geistigen Haltung des Konkreten untersucht. Eingeladene zeitgenössische Künstler wie Harald Kahl (Witten), Alf Schuler (Kassel), Susanne Stähli (Witten) und Günter Stangelmayer (Kassel) setzen ihre Arbeiten in Bezug zu Beständen des Museums. Einen weiteren wichtigen Bezugsrahmen bilden die plastischen „Konstellationen“ von Ernst Hermanns (1914-2000), einem der wichtigsten Vertreter der konkreten Plastik in Deutschland. Seine formal strengen Kugeln, Stelen, Scheiben und Zylinder aus silbrig glänzendem Stahl oder Aluminium, erlauben wiederum inhaltliche und formale Bezüge auf Arbeiten der anderen Künstler.

       

      Zu sehen sind Arbeiten von: Josef Albers, Bernd Damke, Rupprecht Geiger, Ernst Hermanns, Harald Kahl, Alf Schuler, Susanne Stähli, Günter Stangelmayer, A.D. Trantenroth und Rudolf Vombek.

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