Werkschau der Produktionen der Fellows für urbane Digitalkultur startet als Serie am Saalbau 

Seit Januar dieses Jahres leben und arbeiten die vier Fellows für urbane Digitalkultur in der Ruhrstraße am Rande des Wittener Wiesenviertels und haben in den vergangenen Monaten vielfältige Verbindungen in die Kulturszene der Stadt aufgebaut. Vom 31.10.2023 bis 04.02.2024 öffnen die Künstler*innen auf Einladung des Saalbaus ihre Produktionen und zeigen in einer Serie von Werkschauen den aktuellen Stand ihrer in Witten entstandenen Werke.

Den Auftakt der Reihe macht Filmemacherin Loreto Quijada mit „Die Idiosynkrasie der Dinge”(31.10. bis 12.11.). Die Filmemacherin zeigt in ihren Produktionen, wie sie den öffentlichen Raum als Medium benutzt und bezieht sich im Titel auf die „Eigentümlichkeit” der Dinge in ihrem Umfeld. Ihre Arbeiten sind zugleich kinematografische Untersuchungen zu den Möglichkeiten des heutigen Kinos unter digitalen Sehgewohnheiten. Als Material dienen ihr etwa große Pflastersteine von eigener skulpturaler Qualität, auf die ihre Filme projiziert werden. Zugleich ist das gezeigte Werk ein Vorgeschmack auf ihre zukünftigen Projekte im öffentlichen Raum, die sie im nächsten Jahr in Witten entwickeln wird.

Eunjeong Kim und Marc Kemper arbeiten jeweils auf ihre eigene Art mit AR („Augmented Reality”) und VR („Virtual Reality”): Die Malerin Eunjeong Kim, die zuletzt für mehrere aktuelle Ausstellungen im Raum Braunschweig und Hannover gewürdigt wurde, zeigt an verschiedenen Orten im Saalbau-Foyer Prints ihrer Werke, die als Träger für ihre eigens gestalteten AR-Welten fungieren. Mit dem eigenen Smartphone können die Besucher*innen dreidimensionale malerische Welten entdecken und mit ihnen interagieren. 

Marc Kemper, dessen Werk aktuell gemeinsam mit zwei anderen Wittener Bekannten aus dem „Man Kennt Sich”-Kollektiv im Torhaus Rombergpark in Dortmund zu sehen ist, zeigt seine Werkschau im virtuellen Raum, wo er unter dem Titel „King Of My Castle” seine aktuellen Arbeiten vorstellt. Mit seiner eigenen Ästhetik und Bildsprache hat Kemper Arbeitsreihen geschaffen, die sich mit Gynoids, hybriden Spezien und digitalen Welten befassen.

Beide Werkschauen sind parallel vom 01.12. bis 17.12. zu erleben.

Den Abschluss der Reihe bildet Frances Hennigan mit ihrer Präsentation „Dead of Night” (26.01. bis 04.02.2024). Die aus Irland stammende, interdisziplinär arbeitende Künstlerin erforscht in einer immersiven Videoinstallation das Zusammenspiel von Medien, Prominenz und Falschinformationen. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sich Frances Hennigan damit, wie Identitäten von (sozialen) Medien geformt und zugleich als ein nicht feststehendes, kommerzielles und auch politisches Medium benutzt werden. 

Für den Saalbau ist die Werkschau der Fellows zugleich der Auftakt einer weiteren Erprobung neuer Formate der Digitalkultur. Zunehmend rücken in dieser Saison digitale (Eigen-)Produktionen in den Blick und verschränken sich mit dem „Placemaking” rund um das Areal – also der Frage, welche Orte zukünftig eine Rolle spielen können, wenn es darum geht, das sich wandelnde Programm zu erleben. 
 

Übersicht der Produktionen der Werkschau:

31.10. bis 12.11.2023
Loreto Quijada – Die Idiosynkrasie der Dinge 
Ort: Saalbau, unteres Foyer

01.12. bis 17.12.2023 
Eunjeong Kim – Malerische AR in der Stadt 
Ort: Saalbau Foyer und Vorplatz

01.12. bis 17.12.2023 
Marc Kemper – King of my Castle 
Ort: Online und Saalbau Foyer

26.01. bis 04.02.2024
Frances Hennigan – Dead of Night
Ort: Saalbau, Saal C 

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag von 12 bis 19 Uhr
Die Produktionen der Fellows sind kostenfrei zugänglich.

Führung oder Rundgang buchen? 
Wir freuen uns über Anfragen von Schulklassen oder Studierenden, die die Präsentationen im Rahmen eines geführten Rundgangs entdecken wollen. 

Weitere Informationen
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