• Termine:
  • 27.03.2023 // 17:00-18:30 Uhr

Eintritt: Eintritt frei!

Künstlerdialog

Pacificação - Die Befriedung brasilianischer Favelas

  • Raum:
  • Foyer Husemannstr. 12

Informationen zur Barrierefreiheit

Vom 21.03. - 23.04.2023 im Foyer von Bibliothek und Museum zu sehen!

Über die Ausstellung 
Der Fotojournalist Felix Kleymann, Stern Grant Award Gewinner 2019, ermöglicht den Besucher:innen mit seinem Projekt „Pacificação“ (deutsch: Befriedung) einen beeindruckenden Blick auf das Leben in den brasilianischen Favelas in Rio de Janeiro zu werfen. 
„Rassismus in Brasilien“ gilt es mit anderen Augen betrachten zu lernen, da dieser anders zu Tage tritt, als es in Europa oder Deutschland der Fall ist. Insbesondere Armut und ein fehlender Zugang zum Bildungssystem führen zu einer eigentümlichen Form des Rassismus. Wie in vielen Ländern der Welt spielt aber auch hier die Hautfarbe eine Rolle. So hat Brasilien ein massives Problem mit rassistischer Polizeigewalt. 60 Prozent der Gefängnisinsassen sind Schwarz.

Das Leben innerhalb der Favelas zeigt den rassistischen Alltag in Rio de Janeiro. Auch die Folgen der Kolonialzeit sind immer noch deutlich spürbar. Die mehrheitlich „schwarze“ Bevölkerung hat es schwer, gesellschaftlich zu partizipieren. Schwarze sind unterdurchschnittlich in öffentlichen Ämtern oder in Universitäten vertreten, obwohl es seit 2001 eine Quote gibt. Im Zuge der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ ist die Ausstellung Pacificação eine besondere Gelegenheit, einen Blick auf den südamerikanischen Umgang mit Rassismus zu werfen. 

Die Ausstellung ist kostenfrei. Interessenten können vor Ort einen Begleittext in Form einer Zeitschrift erwerben.

Über Felix Kleymann
Felix Kleymann, geboren 1984 in Recklinghausen. Sein Diplom im Bereich Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Fotografie absolvierte er in Dortmund. In seiner Abschlussarbeit setzte er sich mit dem Befriedungsprozess der Favelas in Rio de Janeiro (Pacificação) auseinander.  Bei einem 3-monatigen Aufenthalt in Brasilien hat Kleymann viel riskiert, um aus möglichst vielen Perspektiven und mit guten Fotos berichten zu können. 
Als freischaffender Fotograf befasst Kleymann sich mit Themen rund um den Globus. Für sein Projekt „Escaping Death“ dokumentierte er beispielsweise den Weg der Migrationsbewegung von Syrien bis nach Deutschland (Ausstellung 2018 in Witten). Seine Auseinandersetzung mit dem Land Katar, im Besonderen im Hinblick auf die Vorbereitungen zur Fußball Weltmeisterschaft 2022, wurde mehrfach ausgezeichnet und national sowie international in verschiedenen Medien wie „Die Zeit“, NZZ, Spiegel veröffentlicht.
Auf seinen Reisen begegnete Kleymann den unterschiedlichsten Facetten von Vorurteilen und Ressentiments. Aus diesem Grund laden die Integrationsagentur des Deutschen Roten Kreuzes und die Bibliothek in Witten den Fotojournalisten im Zuge der internationalen Wochen gegen Rassismus nach Witten. Durch seine Erfahrungen können wir unseren eigenen Horizont erweitern.